Schwabach

Wirtschaftskraft und Arbeitshaus

Bereits 1364 wird Schwabach vom hohenzollerischen Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg erworben. Rechnet man die Herrschaft der Grafen von Nassau (ab 1299) hinzu – Anna Gräfin von Nassau war eine geborene Burggräfin von Nürnberg – dauert die Hohenzollernherrschaft in Schwabach insgesamt 442 Jahre. Eng damit verbunden ist sein wirtschaftlicher Auf- und Ausbau: Davon zeugt der Bau der Stadtmauer 1364, der wesentlich von den Hohenzollern vorangetrieben wird, und der Prozess der Stadtwerdung bis 1375.

1461 wird Schwabach zum Sitz der markgräflichen Amtmänner. Dies macht die Stadt zu einem Verwaltungszentrum des Markgraftums Brandenburg-Ansbach. Dazu gehört auch 1434 die Einrichtung der ersten von insgesamt vier Münzstätten.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg beginnt für die Stadt ein wirtschaftlicher Neuanfang durch die Ansiedlung von aus Wien vertriebenen Juden im Jahr 1670. Ihnen folgen um 1686 die aus Frankreich aufgrund ihres protestantischen Glaubens geflohenen Hugenotten, unter ihnen viele hervorragende Handwerker. In Schwabach steht ihnen sogar ein „eigener Stadtteil” mit eigener Kirche, heute Franzosenkirche genannt, zur Verfügung. Im Laufe der Jahre finden noch mehr Glaubensflüchtlinge in Schwabach eine neue Heimat: Sie kommen aus Österreich (um 1650) und der Oberpfalz (1731/32). Damit entwickelt sich Schwabach planmäßig im Sinne der Hohenzollern zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort im Markgraftum.

In der Innenstadt zeigt sich der markgräfliche Einfluss beim Neubau des Schönen Brunnens auf dem Marktplatz (1717). Markgräfin Christiane Charlotte plant zudem die „Neue Vorlage”. Diese neue Vorstadt vor dem Zöllnertor wird allerdings nur im Ansatz verwirklicht. Markgraf Wilhelm Friedrich errichtet 1716 die Kattunmanufaktur, die für zusätzliche Arbeitsplätze sorgt.

Sein Sohn, Markgraf Carl Wilhelm Friedrich, verlegt 1759 das  Zucht- und Arbeitshaus nach Schwabach. In diesem großen Komplex werden – natürlich getrennt voneinander – Männer und Frauen untergebracht. Neben Verbrechern und Schwerverbrechern, die im Nordflügel einsitzen, werden auch Arme, Notleidende, Bettler, Vagabunden oder schwer erziehbare Kinder aufgenommen. Später wird die Einrichtung noch um ein Irrenhaus erweitert. Ab 1807 werden die Schwerverbrecher nach Lichtenau verlegt, ab 1838 wird das Strafarbeitshaus gänzlich geschlossen.

Die letzte Phase der Hohenzollernherschaft wird durch den Thronverzicht von Markgraf Alexander eingeleitet: 1791 fällt die Stadt mit dem gesamten Land an Preußen, 1806 schließlich wird Schwabach dem Königreich Bayern unterstellt.

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