Schwiegervater zum Verkauf
Margarethe (1413?-1465) war die Tochter von Kurfürst Friedrich I. und Elisabeth von Bayern-Landshut. Frühe Pläne sahen Herzog Wartislaw von Pommern-Wolgast als Ehemann vor. Nach dessen Tod wurde sie als Neunjährige mit Herzog Albrecht V. von Mecklenburg-Schwerin verheiratet, der jedoch vor Vollzug der Ehe ebenfalls starb. Ihre Ehe mit Ludwig VIII. von Bayern-Ingolstadt 1441 schließlich hatte Gewicht: Sie sicherte das Bündnis ihres Gemahls mit ihrem Bruder Albrecht Achilles, doch zog sie jedoch auch in einen Vater-Sohn-Konflikt. Ihr Gatte setzte seinen eigenen Vater in Neuburg a.d. Donau fest. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes 1445 übernahm Margarethe den inhaftierten Schwiegervater und übergab ihn nach längerem Hin und Her dem Landshuter Herzog. Dafür hatte sie sich viel Geld ausbedungen, was ihr ermöglichte, sich auf ihren Witwensitz Friedberg zurückzuziehen und eigenmächtig ihren Hofmeister Martin von Waldenfels zu heiraten. Die Konsequenzen: kein Kontakt mehr zur Herkunftsfamilie und üble Charakterisierungen in der Geschichtsschreibung, nicht zuletzt bezogen auf ihr Äußeres – ein typisches Schicksal für Frauen, die nicht den Rollenerwartungen entsprachen.