Barbara wird von ihren Brüdern weggesperrt

Außenansicht Plassenburg, Kulmbach

Hinter Schloss und Riegel

Im Jahr 1492 schrieb Barbara heimlich einen Brief an den Papst und bat darin um die Auflösung ihrer Ehe mit Wladislaw II., den sie nie zu Gesicht bekommen hatte. Als Barbaras Familie von diesem Alleingang und noch dazu von der eigenständigen Verlobung mit einem fränkischen Ritter Haydeck erfuhr, waren ihre Brüder außer sich. Zunächst wurde Barbara noch im familiären Rahmen befragt, wer ihr bei diesen Unterfangen geholfen hatte. Als sie nicht nachgab, wurde sie von ihren Brüdern in strenger Haft auf der Plassenburg festgesetzt. Selbst ihre Mutter Anna hatte dies nicht verhindern können. Kein Aufwand schien zu groß: es wurden eiserne Türen verstärkt, Wachen beordert und Kommunikationswege der Inhaftierten abgeschnitten. Dennoch blieb Barbara stur und „stet noch hart uf der meynung sie woll nit wandeln, das sie sich mit ir handt hab underschriben und mit iren Sigel fersiegelt, ehe wolt sie not leiden.“

Doch zwei Jahre nach ihrer Inhaftierung wies Haydeck, nach ausgiebiger Bearbeitung durch die Zollern, das Eheversprechen zurück. Barbara bestätigt diese Zurückweisung, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass er sie besser unbehelligt gelassen und damit allen eine Menge Ärger erspart hätte.