Fürstliche Hochzeiten - Netzwerke für die Zukunft
Das dynastische Netzwerk der Zollern zeigte sich unter anderem bei Großereignissen wie Hochzeiten, bei denen internationale Fürstenhäuser zusammenströmten. Aussichtsreiche Ehen wurden häufig durch Verwandte oder befreundete Adelige vermittelt. Insbesondere Fürstinnen griffen hierbei auf Netzwerke und Kontakte in ihrer Heimat und zu anderen Höfen zurück. Auch Anna von Sachsen und ihre Stieftochter Elisabeth von Württemberg waren 1475 zur prächtigen Landshuter Hochzeit Herzog Georgs des Reichen (1455-1503) mit Hedwig von Polen (1457-1502) eingeladen, durch die den Wittelsbachern die Verbindung mit dem polnischen Königshaus gelang – ein Ziel, das die Zollern seit längerem anstrebten. Daher inszenierte sich Annas Ehemann Albrecht Achilles in Landshut mit großem Pomp als Hofmeister. Der zoller’sche Plan ging auf: 1479 wurde die Ehe zwischen Markgraf Friedrich V. von Brandenburg und Hedwigs Schwester Sophie rechtsgültig besiegelt.
Die Sonderausstellung „Fürstliche Hochzeiten – Netzwerke für die Zukunft“ (01. Mai 2026 – 02. August 2026) auf der Burg Trausnitz beleuchtet weibliche Rollen im Kontext von Fürstenhochzeiten des 15. Jahrhunderts, von der Eheanbahnung über die Festdurchführung bis hin zu politischen und dynastischen Auswirkungen.