1415

Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg wird Kurfürst der Mark Brandenburg

Aufstieg zu einem der mächtigsten Fürsten des Reichs

1415 ist für die Hohenzollern ein wichtiges Jahr: Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg wird Kurfürst der Mark Brandenburg: ein steiler, aber auch steiniger Karriereweg.

Friedrich verfolgt dafür den bereits von seinen Vorfahren erfolgreich eingeschlagenen Kurs, den jeweiligen Königen treu zu dienen. Er verhilft sogar mehreren gekrönten Häuptern zu ihrer Wahl – unter ihnen König Sigismund von Luxemburg. Als indirekten Dank erhält Friedrich von Sigismund die Chance, sich in der Mark Brandenburg als „Verweser” zu profilieren und Ordnung in Sinne des rechtmäßigen Herrn zu schaffen.

Das gelingt dem Burggrafen so gut, dass der König ihn nach vier Jahren mit der Kurwürde der Mark belehnt. Damit ist der Hohenzoller berechtigt, den König zu wählen – er ist nun einer der sieben mächtigsten Fürsten des Reiches.

Zusätzlich zum formalen Akt auf dem Pergament von 1415 kommt es im Rahmen des Konzils von Konstanz 1417 zu einem feierlichen Belehnungsakt. Friedrich zieht mit 400 Pferden, ebenso vielen Gefolgsleuten und vier Wägen in die Stadt ein. Früh am Morgen des 18. Aprils 1417 reiten die Posaunenbläser und Pfeifer von Konstanz durch die Stadt. Es folgen die vielen Diener des Kurfürsten und Massen an Schaulustigen, die mit roten Fähnchen winken. Am Hauptmarkt ist eine kleine Bühne, geschmückt mit goldenen Tüchern, aufgebaut; zwei Wappen verweisen auf Friedrich von Hohenzollern: der Löwe der Burggrafen von Nürnberg und der rote Adler von Brandenburg.

Friedrich kniet nieder, als König Sigismund die offizielle Belehnungsurkunde verliest. Die Kurfürsten-Kollegen übergeben Friedrich einen Reichsapfel und ein Zepter als Zeichen seiner neuen Macht. Natürlich wird das Ganze von festlichen Tafeleien begleitet – und von Chronisten festgehalten.

Auch der repräsentative Ausbau der Cadolzburg – besonders im „Alten Schloss” – findet in Zusammenhang mit dieser bedeutenden Rangerhöhung statt. Albrecht Achilles, Sohn und Nachfolger Friedrichs, setzt diese bauliche Aufwertung fort. Er baut den eindrucksvollen Erkersaal mit Sterngewölbe und dynastisch-selbstbewusstem Wappenprogramm aus.