Die fränkisch-brandenburgischen Hohenzollern

Konrad und sein Sohn Friedrich III. betreiben eine geschickte Heiratspolitik, um ihren Besitz zu vergrößern. Daraus entstehen später die Markgraftümer von Ansbach und Bayreuth. Auch die weiterhin guten Beziehungen zu den Königen und Kaisern mehren den Besitz der fränkischen Hohenzollern. 1415 werden Friedrich VI. vom Kaiser der Besitz der Markgrafschaft Brandenburg und zugleich die Kurwürde übertragen. Sein Sohn, Albrecht Achilles, herrscht sowohl in der Mark Brandenburg als auch in Franken. Er jedoch teilt die beiden Herrschaften unter seinen drei Söhnen auf: Johann Cicero erhält das Kurfürstentum, Friedrich und Sigismund die fränkischen Markgraftümer. Ihre Nachfahren werden 300 Jahre lang unabhängig Ansbach und Bayreuth-Kulmbach regieren.

Preußen auf dem Weg zur Macht

Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1629-1688) ist es, der das Wachstum Brandenburg-Preußens vorantreibt und den Machtbereich bis Hinterpommern ausweitet. Mit aller Macht strebt schließlich sein Sohn, Friedrich III. (1657-1713) die Königswürde an. Mit Genehmigung des Kaisers lässt er sich in Königsberg zum König von Preußen krönen.

Feldherr, Staatsmann, Schriftsteller, Flötensolist und eine kunstsinnige Lieblingsschwester

Als bedeutendster Hohenzoller geht Friedrich der Große (1712-1786) in die Geschichte ein. Der König ist Feldherr, Staatsmann, Philosoph, Schriftsteller, Komponist und Flötensolist in einer Person. Um Preußens Macht weiter auszubauen, führt er zwei Schlesische Kriege gegen Österreich, den Siebenjährigen Krieg gegen Russland und nochmals gegen Österreich. Ein besonderes Verhältnis pflegt Friedrich der Große mit seiner älteren Lieblingsschwester Wilhelmine (1709-1758), die mit Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth verheiratet ist. Sie verwandelt ihre Residenz in Bayreuth in einen Musenhof des Rokoko. 

Zurück in die schwäbischen Stammlande

1786 stirbt Friedrich der Große in einem Stuhl auf Schloss Sanssouci in Potsdam – nur umgeben von seinen Windhunden und einem Lakai. Sein Nachfolger wird Friedrich Wilhelm III., dessen Frau als Königin Luise in die Geschichte eingeht, besonders durch ihr schicksalhaftes Treffen mit Napoleon 1807 in Tilsit, bei dem sie versucht, Preußen als Staat zu erhalten. 

Zu diesem Zeitpunkt ist Ansbach bereits Teil des Königreichs Bayern. Auch das ehemalige Markgraftum Brandenburg-Bayreuth wird 1810 bayerisch. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) lehnt auf der Frankfurter Nationalversammlung 1848 nicht nur die Kaiserkrone ab, sondern führt die Preußen auch zurück in die schwäbischen Stammlande, in denen er den Wiederaufbau der Stammburg seiner Familie initiiert: der Burg Hohenzollern.

Die Hohenzollern auf dem Kaiserthron

1858 überlässt Friedrich Wilhelm IV. die Regierungsgeschäfte seinem Bruder Wilhelm, der ab 1861 auch König ist. Zehn Jahre später führt er die Hohenzollern zum Höhepunkt ihrer Macht: Er besteigt 1871 als erster Deutscher Kaiser den Thron und regiert nun als Wilhelm I. Sein Sohn Friedrich kommt 1888 an die Macht. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits schwer an Krebs erkrankt: Er stirbt nach nur 99 Tagen.

Das Ende der Monarchie

Ihm folgt, mit nur 29 Jahren, sein Sohn Wilhelm II. (1859-1941). Mit ihm endet die Monarchie in Deutschland: Nach dem Ersten Weltkrieg ist er 1918 gezwungen, abzudanken. Er geht ins Exil nach Holland. Auch seinem eher liberal eingestellten Sohn, Kronprinz Wilhelm (1882-1951) gelingt es nicht den Untergang des Reiches, aufzuhalten. Auch ein Großteil des Vermögens geht durch die beiden Weltkriege verloren. Als Chefs des Hauses Hohenzollern folgen ihm Prinz Louis Ferdinand (1907-1994) sowie aktuell Prinz Georg Friedrich (geb. 1976).