Begegnungen mit stolzen Markgrafen, adeligen Schönheiten und unheimlichen Gestalten.
Eine Geschichte wie die des Hauses Hohenzollern wäre nichts ohne die Persönlichkeiten, die sie geprägt haben. Ihr Leben und die Geschichten, die sich auch abseits der großen Politik um sie und die Hohenzollern-Orte ranken, stehen hier im Vordergrund.
Elisabeth von Bayern-Landshut (1383-1442) verfügt nicht nur über große Schönheit, sondern auch über gute Bildung und Durchsetzungsvermögen. Diese Eigenschaften sind ihrem Gatten Burggraf Friedrich VI., dem späteren Kurfürst von Brandenburg, von großem Nutzen.
Das „Erscheinen” der „weißen Frau” geht über Jahrhunderte vielen Todesfällen im Haus Hohenzollern voraus – und zwar in den verschiedensten Schlössern und Herrschaftsorten: auf der Plassenburg und auf Burg Abenberg, in Bayreuth, Ansbach oder im Berliner Stadtschloss.
Ein Geißbock gilt als Wahrzeichen und Erretter von Neustadt a.d.Aisch – warum, erzählt eine Sage rund um große Not während einer Belagerung und einen listigen Schneider.
Eine Liebe, stärker als der Tod, verbindet Anna von Sachsen (1436-1512) mit ihrem Gatten, dem Markgrafen Albrecht Achilles. Davon zeugt ihr Hochgrab im Münster Heilsbronn.
1515 beginnt die Herrschaft von Georg als hohenzollerischer Markgraf von Brandenburg-Ansbach. Genannt „der Fromme” oder auch „der Bekenner” ist ihm die Reformation „innerstes Bedürfnis und oberste Regentenpflicht”.
Mitten in Franken trägt Schloss Ratibor in Roth den Namen eines schlesischen Fürstentums: Sein Erbauer, Markgraf Georg der Fromme, setzt damit ein „Statement” für seine Herrschaftsansprüche jenseits der hohenzollerischen Stammlande.
Einer der größten Hochstapler seiner Zeit ist wohl der später „Galgenbaron” genannte Christian von Krohnemann (1636-1686), der am Bayreuther Hof sein Unwesen treibt.
In Langenzenn erzählt man sich die Geschichte vom diebischen Klosterbeck, der jede Nacht durch das Kloster spuken muss.
Zwei Sagen ranken sich um die Glocken der Laurentiuskirche im markgräflichen Roßtal. Sie erzählen von der Sehnsucht der Nürnberger und einer klanggewaltigen Glocke, die alles übertönt.
In Roth will man 1662 mittels eines „Schielangriffs” einer wilden Klatschgeschichte auf den Grund gehen: Es geht das Gerücht um, Christina von Schweden, eine der schillerndsten Persönlichkeiten dieser Zeit, sei ein Hermaphrodit.
1686 setzt Markgraf Christian Ernst von Brandenburg-Bayreuth ein ehrgeiziges Vorhaben in die Tat um: Für die aus Frankreich geflohenen Hugenotten lässt er – wenn auch nicht ohne wirtschaftliche Hintergedanken – in Erlangen eine eigene Stadt errichten.
Markgraf Georg Wilhelm liebt das Spektakel: Auf einem Weiher bei Bayreuth inszeniert er mit seetüchtigen Schiffen zu seinem Vergnügen Seeschlachten.
1715 beginnt der exzentrische Bayreuther Markgraf Georg Wilhelm mit dem Bau eines Lusthauses in der Eremitage. Damit schafft er für sich und seinen Hofstaat einen Raum für vielerlei – auch erotische – Vergnügungen.
1716 veranlasst Markgraf Wilhelm Friedrich in Schwabach den Bau einer „herrschaftlichen Kottonfabrik”. Nach anfänglichen Schwierigkeiten floriert der Betrieb und die Schwabacher Baumwollstoffe werden zum Erfolg.
Von 1729 bis 1757 regiert Carl Wilhelm Friedrich das Fürstentum Brandenburg-Ansbach. Besser bekannt ist er aber als „der wilde Markgraf”.
Ihre Ehe mit Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach bringt der preußischen Prinzessin Friederike Louise kein Glück. In einem Fenster ihrer Residenz verewigt sie ihr Leid.
Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758) zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts. Ihre außergewöhnlich große Liebe zur Kunst und zur Welt des Geistes bestimmt ihr Leben – sie macht aus Bayreuth eine eindrucksvolle Residenzstadt.
Mit welch stofflicher Opulenz die barocke Oper im 18. Jahrhundert inszeniert wurde, zeigt in Bayreuth die Rekonstruktion eines barocken Theaterkostüms.
Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth (1732-1780) ist die schönste Prinzessin Europas – so jedenfalls berichten es ihre Zeitgenossen.
Eine fatale Fehlentscheidung führt 1814 dazu, dass das Erlanger Schloss, Witwensitz der beliebten Markgräfin Sophie Caroline, bis auf die Umfassungsmauern abbrennt.
1845 nächtigen Königin Victoria und ihr Prinzgemahl Albert auf dem Hohenzollern-Schloss Stolzenfels. Mit ihrem kostbaren Gastgeschenk verewigen sie sich im Schlafzimmer.
Am 18. April 1871 besucht ein kleiner, agiler Herr das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth: Es ist Richard Wagner auf der Suche nach einem geeigneten Ort für seine Festspiele.
Am 31. Juli 1953 bricht Paul Falk alias Graf Delmonte in die Schatzkammer der Burg Hohenzollern ein und erbeutet Gold, Juwelen, die Tabatieren Friedrichs des Großen, einen Marschallstab und verschiedene Orden. Doch Kinder werden dem Dieb zum Verhängnis.