1250

Bau der Cadolzburg

Ein eigener Herrschaftsraum für die Hohenzollern

Um 1250 beginnen die Nürnberger Burggrafen mit dem Bau der Cadolzburg samt Ringmauer, Palas und Kapelle. Gleichzeitig bauen sie auch die ererbte Burg Abenberg aus und etablieren so in diesem fränkischen Gebiet ihren eigenen Herrschaftsraum.

Warum aber bleiben die Burggrafen nicht einfach in Nürnberg? Der Grund liegt in der schwierigen Machtkonstellation innerhalb des Stadtgebietes. Nürnberg ist eine aufstrebende und immer mächtiger werdende freie Reichsstadt. Damit stellt sie für die Hohenzollern, die nur über wenig Land und zugesicherte Rechte in und um die Stadt verfügen, eine Herrschaftskonkurrenz dar.

Dazu kommt, das in der Mitte des 13. Jahrhunderts durch die chaotische Reichsherrschaft im sog. Interregnum die Hohenzollern durch keine klare Allianz mit den Königen gestärkt werden. Deshalb bauen sie zielstrebig ihre in der Nähe Nürnbergs gelegenen Besitztümer aus.

Cadolzburg wird so rasch zum bevorzugten Sitz der Burggrafen – immer noch in der Nähe von Nürnberg, aber doch mit Sicherheitsabstand. Die ersten Urkunden unterzeichnet Konrad I. hier jedenfalls schon 1246.