Juwelendiebstahl auf der Burg Hohenzollern

Einbrecher mit Ehrfurcht

Am 31. Juli 1953 wird auf der Burg Hohenzollern eingebrochen: Paul Falk, ein bereits mehrfach vorbestrafter Einbrecher, verschafft sich mit einer Leiter Zugang auf die Basteien und gelangt so in den Burghof. Durch die Fenster kommt er in die Schatzkammer, in der er Gold und Juwelen, die Tabatieren Friedrichs des Großen, einen Marschallstab und verschiedene Orden erbeutet. Der reine Materialwert seiner Beute wird auf 500.000 Mark geschätzt, der historische Wert jedoch lässt sich nicht beziffern.

Die preußische Königskrone (1889) lässt Paul Falk zurück. Er erklärt später, er habe das von so vielen Menschen verehrte Symbol des untergegangenen preußischen Staates aus Pietät nicht berühren wollen. 

Das geraubte Gold schmilzt Falk mit Hilfe eines Schneidbrenners ein, die Edelsteine bricht er heraus. Die Beute vergräbt er in der Nähe von Bad Homburg unter einer Eiche.

Doch Kinder werden ihm zum Verhängnis. Im Wald finden sie zufällig eine Aktentasche mit einem Bolzenschneider. Über den Hersteller wird ein Käufer namens Delmonte ermittelt. Graf Delmonte ist nur eine der Identitäten, die Paul Falk immer wieder nutzt. Er wird überführt und festgenommen. Am 28. Juli 1954 wird Falk von der Großen Strafkammer des Hechinger Landgerichts zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Ein Teil der entwendeten Kunstgegenstände kann restauriert werden und ist heute in der Schatzkammer der Burg Hohenzollern ausgestellt.