Die Glocken von Roßtal

Zwei Sagen rund um die Glocken der Roßtaler Laurentiuskirche

Die Nürnberger und ihre Roßtaler Glocke

Einer alten Sage zufolge wurde die Stadt Nürnberg von Roßtalern gegründet. Deren Bürger hegten große Sehnsucht nach der Glocke ihrer ehemaligen Roßtaler Heimat und wollten sie liebend gerne in Nürnberg haben.

Als Nürnberg immer größer und reicher wurde, versprachen die Nürnberger dem nunmehr markgräflichen Roßtal, die Glocke mit so vielen Gulden abzukaufen, als man benötigen würde, um damit den Weg zwischen beiden Städten in einer Reihe zu belegen. Die Roßtaler jedoch lehnten das Angebot großmütig ab und zogen es vor, ihre Glocke zu behalten.

Die vernagelte Glocke

Im Jahr 1558 erhielt der Nürnberger Glockengießer Pankraz Bömer den Auftrag, eine Glocke für die Laurentiuskirche im markgräflichen Roßtal zu gießen. Die Glocke wurde aber so groß, dass durch ihren Klang die Kinder in den Wiegen aufwachten und selbst der Pfarrer in der Kirche nicht mehr zu verstehen war.

Nun war guter Rat vonnöten. Um das Problem zu beheben, beschloss ein kluger Kopf, einen Nagel in die riesige Glocke einzuschlagen. Somit war ihre Klanggewalt gebrochen. Wäre die Glocke im Laufe der Jahrhunderte nicht mehrmals umgegossen worden, könnte man den dicken Nagel noch heute bestaunen.